Der blutige Krieg in Syrien ist die wohl schlimmste humanitäre Katastrophe unserer Zeit. Neben den drastischen Auswirkungen auf die Menschen hat der Konflikt weite Teile der syrischen Infrastruktur zerstört. Auch wenn der Konflikt noch nicht beendet ist, sollte bereits jetzt über die Möglichkeiten von Wiederaufbaumaßnahmen nachgedacht werden. Diese langwierige und kostspielige Aufgabe kann keine syrische sein, sondern bedarf der internationalen Solidarität.
Vor diesem Hintergrund hat das Verteidigungsministerium (BMLV) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zu dem Syrien Planspiel “Post Conflict Wiederaufbauszenarien” eingeladen, welches vom 12. – 14. Juni in der Landesverteidigungsakademie stattfand. Im Sinne eines gesamtstaatlichen Prozesses deckte der Kreis der TeilnehmerInnen ein weites Spektrum österreichischer Institutionen und Interessensvertretungen ab. Eingeladen waren neben VertreterInnen des BMLV das Innenministerium (BMI), das Außenministerium (BMEIA), das Bundeskanzleramt (BKA) sowie die WKÖ und interessierte privatwirtschaftliche Unternehmen. Die zivilgesellschaftliche Seite wurde von dem Österreichischen Institut für Internationale Politik (OIIP) sowie von Shabkas Syrian Futures Team abgedeckt.
Drei Tage lang kam es zu einem regen und fruchtbaren Austausch unter den TeilnehmerInnen. Ganz im Sinne gesamtstaatlichen Denkens und Handelns wurden Ansatzmöglichkeiten für die jeweiligen Seiten in einer Post Conflict Wiederaufbauphase ausgelotet. Das Planspiel und seine vielfältigen TeilnehmerInnen haben eines deutlich gezeigt: der Wiederaufbau Syriens wird ein langwieriger Prozess werden, der eine gesamtstaatliche Unterstützung voraussetzt.